Mag. Ingrid Böhler beginnt ihr Referat mit der Aussage „Ein Glück, dass es dich gibt!“ Und sie meint es genauso, wie sie es sagt. Ein Glück, dass es die vielen Sulzberger Frauen und Männer gibt, die sich auf den Weg machen und Menschen in den verschiedensten Lebenssituationen besuchen.
Besuche sind eine Entdeckungsreise in die Welt des anderen und in die eigene Welt. Besuche fangen immer bei mir an. Besuchen ist keineswegs ein einfaches Ehrenamt. Besuch erfordert Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen und Selbstbewusstsein. Besuche sind zutiefst christlich, diakonisch und seelsorgerisch. Wie gut ist es zu wissen, dass Jesus alle diese Wege mitgeht und durch die Besucherinnen und Besucher tröstet, spricht, segnet, lacht und auch mit ihnen schweigt und aushält.
Die Referentin spricht auch vom Spannungsverhältnis, in welchem die/der Besuchte steht. Es geht um die Spannung zwischen dem Aufrechterhalt des Anschlusses an das soziale Leben in der Gemeinde und gleichzeitig um einen Ablösungsprozess. Um das Erleben von Eingeschränktheit, um Zulassen und Loslassen. Für viele bedeutet der regelmäßige Besuch eine Art Tor in die Welt, Trost, Abwechslung und Glück.