50 Tage nach Ostern versammeln sich die Jünger und das Haus wird von einem Brausen erfüllt. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. Apg 2,3-4
Dieser ‚Heilige Geist‘ ist in der Ursprache der Bibel, im Hebräischen, weiblich ‚die Ruach‘. Ein feminines Wort, das die weichen, gütigen, liebevollen und zärtlichen Aspekte Gottes beschreibt. Ruach – Wind, Hauch, Atem.
Atem kann auch mit dem hebräischen Wort ‚Näphäsch‘ beschrieben werden – Kehle, Seele, Leben, Person.
Diese beiden Wörter ‚Ruach und Näphäsch‘ miteinander verbunden, können bedeuten: Der Atem Gottes durchdringt uns. Unser Atem ist sozusagen unser kleiner Anteil am großen Atem Gottes, der kleine Wind, den wir machen, als Teil des „großen Windes“, der die Welt in Bewegung hält.
Das Pfingstfest wird im Frühsommer, in der fruchtbarsten Zeit des Jahres gefeiert, alles bricht auf, blüht, duftet – der Atem des ‚Schöpfergeistes‘ wird spürbar, sichtbar. Er ist es, durch den Bewegung und Lebendigkeit entsteht. Und die Farbe des Heiligen Geistes ist rot – Leidenschaft – Liebe – Feuer. ‚Heilige Geistin‘ ist die Leidenschaft der Kirche. Erst an Pfingsten wurden die Jünger erfüllt mit dem Atem, dem Feuer, der Kraft – Jesu befreiende Botschaft in aller Welt zu verkünden. Ihre Leidenschaft besiegte ihre Angst.
Vertrauen wir darauf, dass der Atem, die Liebe und das Feuer Gottes auch uns erfüllt, durchdringt und wir eine Sprache finden, die alle verstehen – vereint im Heiligen Geist.
Feiern wir wieder miteinander, lassen wir ‚die Ruach‘ in uns einziehen und erfüllen wir unser Gotteshaus mit unserem Beten und Feiern am Pfingstsonntag um 8.45 Uhr und am Pfingstmontag um 8.45 Uhr.