Auf dem Berg der Ölbäume, im Garten Getsemani erleben wir Jesus in einer Ausnahmesituation, in einer Situation der Angst, der Traurigkeit, vielleicht auch der Ausweglosigkeit. Jesus bittet seine Jünger mit ihm zu wachen und zu beten. Er selbst wirft sich nieder und betet zu seinem Vater. Jesus betet, dass der Kelch an ihm vorübergeht und ist sich gleichzeitig bewusst, dass er diesen Kelch annehmen muss, was im zweiten Gebet zum Ausdruck kommt. Nach diesem zweiten Gebet findet er die Jünger wieder schlafend und lässt sie schlafen. Vielleicht spürt er trotz des Schlafens, er ist in dieser Situation nicht allein. Beim dritten Gebet heißt es, dass Jesus mit den gleichen Worten betet und er schließt das Gebet mit: ,geschehe dein Wille‘. Er übergibt sich ganz in die Hände seines Vaters. Der Berg des Gebetes ist eine Erfahrung, die auch wir heute kennen. Manchmal ist das Einzige, was wir tun können, zu beten.
Das Gebet in Getsemani
Darauf kam Jesus mit ihnen zu einem Grundstück, das man Getsemani nennt, und sagte zu den Jüngern:
Setzt euch hier, während ich dorthin gehe und bete!
Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich.
Da ergriff ihn Traurigkeit und Angst und er sagte zu ihnen:
Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir!
Und er ging ein Stück weiter, warf sich auf sein Gesicht und betete:
Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber.
Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.
Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend.
Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?
Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
Wieder ging er weg, zum zweiten Mal, und betete:
Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille.
Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen.
Und er ließ sie, ging wieder weg und betete zum dritten Mal mit den gleichen Worten.
Danach kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen:
Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus?
Siehe, die Stunde ist gekommen und der Menschensohn wird in die Hände von Sündern ausgeliefert.
Steht auf, wir wollen gehen! Siehe, der mich ausliefert, ist da.
Mt 26, 36-46
- Kenne ich solche Getsemani-Stunden in meinem Leben?
- Wer begleitet mich durch solche Zeiten?
- Was hat mir geholfen?
Nach: ‚Und er stieg auf den Berg. Wandern mit dem Matthäusevangelium.‘ von Martin Ebner